Kernunterricht

Der Kernunterricht ist das zentrale Wesensmerkmal der Willy-Brandt-Gesamtschule und hat das Ziel, mehr Chancengleichheit,  Integration, individuelle Förderung und ganzheitliches Lernen umzusetzen.

Kernunterricht als organisatorisches Prinzip umfasst  8 Stunden Unterricht pro Woche in der Hand einer Lehrkraft. Die Fächer des Kernunterrichts sind Deutsch und Gesellschaftslehre. Darüber hinaus ist die Klassenratsstunde fester Bestandteil des Kernunterrichts. Die Kernlehrkraft bildet zusammen mit einer zweiten Lehrkraft das Klassenleitungsteam.

Die KernlehrerInnen arbeiten in ihren Klassen zumeist noch in 1 – 2 Arbeitsstunden sowie in den Jahrgängen 5 – 7 mit einer Gruppe im Rahmen des Sprachförderunterrichts.
Das Sozialtraining im 5./6. Jahrgang wie auch das Coolness-Training im 8. Jahrgang sind ebenso Bestandteile von Kernunterricht wie viele aktuelle, aus Gesellschaft und Politik an Schule herangetragene Themen.

Kernunterricht als pädagogisches Prinzip gewährleistet zuallererst die personale Kontinuität der Bezugspersonen, im Normalfall von Klasse 5 – 10. Das Klassenlehrerprinzip der Grundschule – und somit die Konstanz der Betreuung – wird damit in die Gesamtschule übernommen.
Unterstützt werden die KernlehrerInnen in der pädagogischen Arbeit von den Co-KlassenlehrerInnnen. Die KlassenlehrerInnen kennen ihre SchülerInnen und deren Elternhäuser besonders gut, halten engen Kontakt und übernehmen dabei die vielfältigen erzieherischen Aufgaben, die sich der Schule stellen und arbeiten auch mit außerschulischen Ämtern und Institutionen zusammen.
Durch das mit dem Kernunterricht verbundene Klassenlehrerprinzip haben die Eltern feste Ansprechpersonen, die ihr Kind und sie über eine lange Zeit mit dem Ziel der individuellen Förderung und der Gestaltung einer erfolgreichen Schullaufbahn begleiten.

12 – 15 Lehrerinnen und Lehrer bilden in den Jahrgangsteams mit ihren 6 Klassen kleine pädagogische Einheiten, ein Zuhause in der großen Schule. Die 6 Klassen eines Jahrgangs gruppieren sich mit dem Teamraum um einen Großraum.
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten und verbringen viele Pausen und Freistunden in den
Teamräumen. Das ermöglicht eine enge und schnelle Kooperation. Schülerinnen und Schüler haben immer kurze Wege zu ihren Ansprechpartnern und umgekehrt.
Diese Organisationsform mit ihren pädagogischen Prinzipien ist die wichtigste Konstante unseres Schullebens in der Sekundarstufe I.
Die Kooperationsmöglichkeiten in den Jahrgangsteams sind darüber hinaus eine bedeutende Komponente unseres guten Betriebsklimas im Kollegium, das Referendare und Referendarinnen sowie neue Kollegen und Kolleginnen immer wieder positiv hervorheben.

Institutionalisierter Kernunterricht ist inhaltlich fächerverbindender, fächerübergreifender Unterricht, in dem das Lernen als ganzheitliches Lernen stattfinden kann, aber auch Fachunterricht und epochale Kurseinheiten ihren Platz haben.
In Kernfachkonferenzen finden der Austausch und die Weiterentwicklung der fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterrichtmaterialien statt.
Die Stundentafel des Kernunterrichts ermöglicht flexibel, fächerübergreifende Aspekte nach Bedarf und Interesse der Schülerinnen und Schüler in den Unterricht aufzunehmen und auszuweiten.

Kernunterricht bedeutet, dass im Fach Deutsch äußere Differenzierung in der Sek. I nicht stattfindet. Binnendifferenzierung in Deutsch im Kernunterricht führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler mit jeder neuen Thematik eine neue Chance bekommen, neue Kompetenzen zu erlangen, sich zu steigern, Lücken auszugleichen, zu wiederholen etc. In der heterogen zusammengesetzten Kleingruppe in der Klasse spornen sie sich gegenseitig an und helfen sich. Kooperatives, selbstständiges Lernen ist auch binnendifferenziertes Lernen und ermöglicht individuelle Förderung ebenso wie andere auf Selbstständigkeit ausgerichtete Lernmethoden.
Die Sprachförderung in kleinen heterogenen Gruppen in den Jahrgängen 5 – 7 unterstützt die KernlehrerInnen bei der Realisierung der Binnendifferenzierung. Sprachliche Stärken und Defizite werden individuell aufgegriffen und im Kernunterricht weiter bearbeitet.
Unsere Schülerinnen und Schüler schneiden bei der Standardsicherung im 8. und 10. Schuljahr im Fach Deutsch gut ab.