Wie ist es zu Hause? Schülerinnen und Schüler berichten

Heute: Pia mit einem Brief aus der Sicht des Coronavirus

Was denkt eigentlich das Virus, wenn es unsere Hamsterkäufe und Klopapierwut sieht?

„Hey,

ich bin COVID-19, aber alle nennen mich nur “Corona“. Was ich bin? Ich bin ein Virus. Ich sehe dich, aber du siehst mich nicht. Doch ich bin immer da und stets bereit. Meine Feinde sind Seife und Desinfektionsmittel, aber davon habt hier sowieso nicht mehr viel. Ich verbreite mich am liebsten durch Tröpfcheninfektion. Wie du mich erkennen kannst? Ganz einfach: Du hast Husten, Fieber, Halsschmerzen und keinen Geschmack. Wenn du das hast, dann Gratulation! Du gehörst zu den Infizierten und zu meinen Opfern.

Mittlerweile war ich schon sehr erfolgreich und habe bereits 1.016.128 Menschen auf der ganzen Weltangesteckt. Außerdem sind schon 53.146 Menschen wegen mir gestorben. Ich bin viel gereist, deshalb bin ich in 181 Ländern vertreten. Ich bin so berühmt, denn jeder kennt mich. Ich bin überall. Am liebsten benutze ich Jugendliche, um mich zu verbreiten, da sie meist ein sehr großes soziales Umfeld haben. Doch nun wollt ihres mir schwieriger machen und schließt alle Schulen, Kitas und verbietet soziale Kontakte. Doch das ist mir egal! Denn ihr müsst ja einkaufen. Wenn ihr mit mir infiziert seid und hustend einkaufen geht oder sogar niesen müsst, schwebe ich mehrere Meter durch die Luft. Alle in eurer Nähe atmen mich dann ein. Das ist für mich wie Ostern und Weihnachten zusammen, denn dann habe ich wieder viele neue Körper, die ich einfach infizieren kann. Denn euer Immunsystem kennt mich nicht und kommt nicht so einfach gegen mich an.

Aber am lustigsten finde ich es, euch zu beobachten, wie ihr euch auf einmal alle wegen Toilettenpapier streitet. Ihr seid meine „Lieblings-Comedy-Show“. Ganz lustig sind zum Beispiel die ganzen Hamster-Einkäufe. Ihr seid so egoistisch, denn ihr packt so viel in euren Einkaufswagen und sorgt so für großen Streit und viel Drama. Aber ohne euch wäre mir ja so langweilig. Obwohl, es gibt ja auch noch die, welche sich für ganz schlau halten. Die gehen mit Mundschutz einkaufen, obwohl das nicht viel bringt. Vor allem nicht, wenn ihr ihn unter der Nase tragt. Ihr seht so nur echt komisch aus. Eure Handschuhe sind ja eine ganz gute Idee, das gebe ich ja zu, aber ihr fasst alles an und geht dann ständig in euer Gesicht. Ich bin ja wirklich sehr faul, aber ihr helft mir damit einfach perfekt. So muss ich beim Übertragen und Infizieren nichts machen und kann mich einfach zurücklehnen und mich entspannen.

Wenn ich bei den Leuten, die mich schon haben, mit Fernsehen gucke, dreht sich alles nur um mich. Jedes Mal bin ich richtig stolz, wie weit ich es schon geschafft habe. Doch ihr sagt alle, dass ihr mich besiegen könnt und denkt schon wieder darüber nach, was ihr macht, wenn ich wieder weg bin. Dabei habt ihr noch kein Mittel gegen mich und wenn ihr eins habt, dann mutiere ich einfach. Solltet ihr es doch schaffen, mich zu besiegen, werdet ihr noch lange den verursachten Schaden tragen müssen. Wenn ihr mir nicht glaubt, guckt euch doch die Wirtschaft an. So, ihr „Lachnummern“, ich verabschiede mich nun wieder. Ich muss mich weiter verbreiten. Also mach Dir keine Sorgen, dass du dann alleine in Quarantäne musst. Ich bin ja bei Dir!“

 

Quelle: Corona Virus Resource Center der Johns Hopkins University, aufgerufen am 02.04.20 [https://coronavirus.jhu.edu/map.html]

Text: Pia Maria Vohl, Jahrgang 10 | Bild: Hamann

Anmerkung der Redaktion: Dem Virus antworten wir, dass immerhin auch schon 211.775 Menschen wieder gesund sind!