„Zàijiàn!“ (Auf Wiedersehen!) – Pekinger Partnerschule an der WBG

Nach unserer Tour ins Reich der Mitte im April diesen Jahres warteten wir schon gespannt auf den Gegenbesuch der Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule in Peking, der Chen Jing Lun Highschool. Am 18.11. war es dann soweit, wir durften 18 chinesische Schülerinnen und Schüler sowie zwei ihrer Lehrerinnen für eine Woche in Köln willkommen heißen. Hier ein Bericht von diesen sehr ereignisreichen Tagen:

Das Abenteuer Deutschland begann für unsere Gäste aus Fernost schon sehr früh am Morgen: da die Air-China-Maschine aus Peking bereits um 06:30 Uhr in Düsseldorf landete, erreichten sie schon um 08:00 Uhr unsere Schule und wurden dort von ihren Gastschülern sowie deren Familien in Empfang genommen. Da der Ankunftstag ein Sonntag war, ging es nach der Begrüßung erst einmal nach Hause, um die Familien und ihr Zuhause für die kommende Woche kennen zu lernen und sich etwas von der Anreise zu erholen.
 
Der Montag begann dann gleich mit einem Einblick in unser Schulleben: nach einer kurzen Führung durchs Gebäude und einer Begüßung durch unseren Schulleiter Herr Fabisch-Kordt stand Musikunterricht auf dem Stundenplan, wo Herr Kirschner den Gästen unseren Schulsong beibrachte. Nach dieser ersten Berührung mit unserer Sprache stand die weitere Vertiefung im Deutschunterricht an, wo Herr Kuckelberg und Herr Staap sowie deren engagierte Schülerinnen und Schüler aus der EF daran arbeiteten, wichtige deutsche Vokabeln zu vermitteln und dabei gleichzeitig noch etwas Chinesisch zu lernen. Nach dem Mittagessen im Cafe Glashaus machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, um bei einer klassischen kölschen Touristentour über Dom, Brücken und Altstadt die obligatorischen Sehenswürdigkeiten abzuklappern.

 
Der Dienstag begann sportlich, da Frau Schumacher mit ihrem Sport-LK zum Länderspiel aufforderte. Beim Fußball konnten wir uns zumindest etwas für die herbe Niederlage revanchieren, die wir in Peking im Basketball kassiert hatten. Anschließend wurde es etwas historischer, mit einer Führung im Neanderthal-Museum und einem Workshop zu steinzeitlichen Jagdmethoden.
 
Der Mittwoch stand dann völlig im Zeichen des Sports, genauer des Wintersports, der in Peking spätestens 2022 eine große Rolle spielen wird, wenn dort die olympischen Winterspiele ausgetragen werden. In der Skihalle Neuss machte der Großteil der Gruppe zum ersten Mal Bekannschaft mit Skiern, und zumindest einige empfahlen sich für höhere Aufgaben im chinesischen Olympiateam.

Am Donnerstag wurde es wieder etwas kultureller, nach einer Englisch-Einheit mit Herrn Scholles LK sowie einer Doppelstunde Kunst mit Frau Eisele war das EL-DE-Haus/NS-Dokumentationszentrum die nächste Station in unserem Programm.

 
Auf einer Führung u.a. durch die Zellen der ehemaligen Kölner Gestapo-Zentrale wurden natürlich auch Themen wie politische Gleichschaltung oder Unterdrückung Andersdenkender angeschnitten, die man gerade mit chinesischen Bürgern durchaus kontrovers diskutieren könnte.
Zum Abschluss des Tages traf es sich dann ideal, dass der Weihnachtsmarkt am Stadtgarten gerade eröffnet wurde, wo wir unsere Gäste vor allem mit dem kulinarischen Angebot vertraut machten (Reibekuchen, Flammkuchen, Lakritz, Kölsch, Glühwein…), dass sie auch sehr experimentierfreudig annahmen.

Mit dem Freitag war dann auch schon der letzte wirkliche Tag mit Programm angebrochen, und zum Abschluss sollte die Wissenschaft im Mittelpunkt stehen. Im Baylab Monheim wurden die Laborkittel angezogen, um zur Produktion von Bio-Kraftstoffen zu experimentieren. Am Ende des Tages stand die erfolgreiche Erzeugung von Bio-Ethanol, auch wenn der 12-Personen-Riesen-Tischkicker in der Bayer-Mensa vielleicht die noch spannendere Entdeckung war…

 

Damit war dieser kurze, aber sehr intensive Besuch unserer Austauschpartner auch schon fast zu Ende, da am Samstag bereits der Rückflug angesetzt war. Wie schon bei unserem Besuch in Peking hat auch diese Woche eine Menge zur Völkerverständigung und zum Kennenlernen einer fernen Kultur beigetragen. Viel wichtiger als die Erlebnisse im Rahmen des offiziellen Programms könnten denn womöglich auch die Zeiten in den Gastfamilien bzw. mit den Austauschparnern gewesen sein. Vielleicht berichtet ja der/die ein oder andere demnächst hier von seiner Woche mit seinem Gast aus China… In diesem Sinne: „Zàijiàn!“ (Auf Wiedersehen!)