Im letzten Halbjahr arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der 6.2.4 unter der Leitung von Frau Hochholz im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts an einem Projekt namens „Aktion Klassenfahrt“.
Worum es dabei geht ist ganz einfach erklärt:
Die Klassenfahrt steht bevor und so etwas ist heutzutage gar nicht günstig, im Gegenteil.
Damit die Eltern die ganzen Kosten nicht alleine tragen müssen, sollten die SchülerInnen aktiv werden und mindestens 25,00 € (pro SchülerIn) für diese Klassenfahrt durch kleine Hilfstätigkeiten in der Verwandtschaft, bei Bekannten und Nachbarn selbstständig verdienen.
Damit aber jeder „gleich hart arbeiten muss“, sollte keiner zur großzügigsten Tante oder zum reichsten Opa gehen und mit einem Mal für 5 Minuten Abspülen o. Ä. die 25,00 € verdienen – denn das wäre viel zu leicht.
Im Laufe des Halbjahres mussten sie sechs (verschiedene) HILFSTÄTIGKEITEN bei verschiedenen Personen ausüben.
Hierbei erstellten die Schülerinnen eine Art Dokumentation. Unter anderem mussten sie Fotos, Verdienst, Dauer der Tätigkeit, Vorgangsbeschreibungen, Rückmeldungen zu der verrichteten Arbeit und Kommentare des „Arbeitgebers“ dokumentieren.
Dieses Projekt vereinte viele wunderbare Ergebnisse. Die Schüler überraschten mit ihrer Kreativität, ihrem Ehrgeiz und dem wachsenden Selbstbewusstsein ihr Projekt anderen Menschen vorzustellen und nach einer „Hilfstätigkeit“ zu fragen. Außerdem wurde den Kindern bewusst, wie hart es ist, Geld zu verdienen, zu arbeiten und später einen Job zu finden, der ihnen, wenn möglich, auch Freude bereitet.
Um die 25,00 € zu verdienen erledigten die SchülerInnen eine ganze Menge an vielfältigen Hilfstätigkeiten:
Alper räumte z.B. u.a. eine Woche lang die Spülmaschine zu Hause aus. Die Mutter kommentierte diese Arbeit mit folgenden Worten: „Alper war sehr fleißig. Am 1. Tag wusste er noch nicht, wo die Teller und die Gläser hinkommen sollen bzw. einsortiert werden, doch ab dem 2. Tag ging alles schneller voran und er räumte blitzschnell unsere Spülmaschine aus. Ich war zufrieden mit seiner Arbeit. Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und wünsche Alper sowohl beruflich als auch privat alles Gute.
D. C. Die Küchenmeisterin“
Fanny erteilte ihrer Klassenkameradin Anna Englischnachhilfe.
Sie selber kommentierte: „ (…) Ich hatte vorher überlegt, welche Punkte zu üben sind und hatte Lernzettel vorbereitet. Ich habe Anna den Unterschied zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben erklärt und bin diese mit ihr durchgegangen. (…)“
Gemeinsam mit Yasemin, Anna und Belana hat Fanny bei einer weiteren Tätigkeit Plätzchen gebacken, diese schön verpackt und mit einem selbstgestalteten Plakat im Wildpark in Brück angepriesen und auch erfolgreich verkauft.
Anna wiederum backte auch mit Pauline – und zwar Muffins. Diese verkauften sie in Brück, in „Heimatnähe“. Laut ihren Aussagen, hatten die beiden sich vorher gut überlegt, zu welcher Uhrzeit und an welchem Tag sich selbstgemachte Muffins verkaufen würden. Natürlich sonntags gegen 14.00 Uhr, also nach dem Mittagessen und vor dem „Sonntagskaffeeestündchen“. Annas Mutter kommentierte: „(…) Der Verkauf der Ware fiel Anna schwer. Es war schwierig für sie, fremde Leute anzusprechen.“ Dennoch meisterten sie es.
Luis baute u. a. ein Vogelhäuschen aus Holz.
Usa übernahm einmalig das Wegräumen der Wäsche für seine Mama. „Ich wusste nicht, dass sie so viel Arbeit hat.“
Moritz arbeitete eine Tag als „Tontechniker“. Laut seines Arbeitgebers arbeitete er hervorragend mit. „Er hat selbst gesehen, was zu tun ist und hat sofort mit angepackt. (…)“
Die sechste Aktion, so überlegten wir in der Woche vor Weihnachten, sollte ohne Lohn erfolgen, quasi als Zeichen der Nächstenliebe.
Konstantin massierte seine Mama, diese „freut sich auf eine Fortsetzung“.
Luis backte Plätzchen und verschenkte diese an seine Nachbarin, die sich sehr freute und sich schmecken lassen wollte.
Tom bereitete für seine Familie strammen Max zu. „Der stramme Max hat sehr lecker geschmeckt. Tom wollte unbedingt den Herd sauber machen, obwohl ich das machen wollte. Klasse gemacht Tom!“, schrieb die Mutter.
Serihban ging für eine Bekannte einkaufen und schrieb: „Es hat mir Spaß gemacht so etwas zu machen und Leute dabei glücklich zu sehen, hat mir sehr viel Spaß gemacht.“
Anna schrieb über ihre Putztätigkeit, dass es gut tat jemandem etwas Gutes zu tun und zu sehen, wie sich diese Person dann freute.