Inzwischen würden die EF-SchülerInnen der Grundkurse 1 und 2 unterschreiben, dass Kunstunterricht mehr ist als nur malen. Er kann Themen aufgreifen, die eigentlich mit den Fächern Politik und Philosophie assoziiert werden. Am 15. und 17.11. nahmen die Grundkurse an einer Führung im Käthe Kollwitz Museum teil.
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Die Motivation vieler Künstler ist es, mit ihren Werken auf Missstände hinzuweisen und die Gesellschaft zu verändern. Es gibt unzählige Beispiele, von denen einige im Theorieunterricht besprochen wurden. Die Installation eines fahrunfähigen Flüchtlingsbootes namens „Dream“ (2007) vom Künstler Romuald Hazoumé ist ein Beispiel dafür und auch die Karikaturen, die David Pope und Dan Brown als Reaktion auf den blutigen Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo 2015 gezeichnet haben. Das Werk Guernica (1937) von Pablo Picasso ist die Reaktion auf den Angriff auf die gleichnamige Stadt. Er drückt dadurch das Leid und die Panik der Opfer aus.
Über gesellschaftliche und politische Probleme liest man nicht nur in der Zeitung, sondern sie betreffen einen auch ganz privat. Die meisten SchülerInnen wussten sehr schnell, was sie zum Thema ihrer Zeichnungen machen wollten. Einige kritisierten die durch Instagram und Facebook ausgelöste Oberflächlichkeit, andere die Schere zwischen arm und reich sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Vorurteile bezogen auf unterschiedliche Nationalitäten war ein weiteres wichtiges Thema genauso wie deutsche Waffenverkäufe in Kriegsgebiete. Vielen SchülerInnen lag auch die Umweltzerstörung durch den Menschen und das Aussterben der Arten am Herzen.
Auch die Grafiken von Käthe Kollwitz beziehen sich immer auf die politischen und gesellschaftlichen Probleme ihrer Zeit. Sie war als Sozialistin sehr an dem Wohl der unterprivilegierten Arbeiterschicht interessiert und brachte dies in ihren Werken zum Ausdruck. Am 15. und 17.11. nahmen die Grundkurse daher an einer Führung im Käthe Kollwitz Museum teil. Sie konnten dadurch auch Inspiration für die Arbeit an ihren eigenen Werken finden, da besonders auf die Komposition und die Wirkung einiger Werke eingegangen wurde und darauf, wie diese die Bildaussage unterstützen und verstärken. Nach der Führung hatten die SchülerInnen noch eine halbe Stunde Zeit, grafische Studien mit Zeichenkohle anzufertigen, Sie konnten dadurch die Arbeitsweise von Käthe Kollwitz besser nachvollziehen.