Wie ist es zu Hause? Lehrerinnen und Lehrer berichten

Heute: Herr Bolz mit der hoffnungsfrohen Erkenntnis: Homeoffice? Geht doch…

Auch wenn wir keine einheitliche Plattform haben, stelle ich doch fest, dass es in meinem Englischkurs in Klasse 5 mit ClassDojo ganz gut klappt und auch in den anderen Kursen, sei es Biologie, Chemie oder Englisch erhalte ich eifrig Rückmeldungen per Email.

In diesen Zeiten bin ich dankbar für einen großen Bildschirm, so dass ich bisher noch nicht auf die Idee gekommen bin, eingesendete Hausaufgaben auszudrucken. Aber ich gebe zu: Wer eingesendet hat, vermerke ich handschriftlich auf einem DinA4-Blatt, ganz analog.

Irgendwie hat das Ganze schon etwas Unreales. Läuft die eine Nachbarin mit einer Packung Klopapier die Straße entlang wird sie direkt angesprochen, wo es derzeit Klopapier gibt. Meine Mutter hat ihren Klopapiereinkauf mit den Nachbarn geteilt. Bin mal gespannt, was das Wort des Jahres wird: Corona, Covid-19 oder Klopapier… Ich finde es gut und richtig, dass wir alle Abstand halten, aber beim Einkaufen im Zickzack-Kurs an anderen vorbei durch die Gänge zu gehen, fühlt sich dennoch komisch an.

 

Irgendwie fehlt der Alltag in der Schule. Man sieht keine Kolleginnen und Kollegen, keine Schülerinnen und Schüler, Unterricht besteht aus dem Suchen, Erstellen und Versenden von Unterrichtsmaterial am PC, auch die Korrektur erfolgt daheim am Rechner. Daher hoffe ich, dass es die Tage dann doch noch mit einer Skype-Konferenz klappt. Mal wieder sehen.

Schade finde ich es, dass gerade in meinen Kursen aus den Klassen 9 und 10 so wenige Rückmeldungen zu den gestellten Aufgaben kamen. Es geht ja immerhin um Schulabschlüsse, die angestrebt werden. Und ich fürchte, dass der Markt für Ausbildungsstellen nach der Krise nicht mehr ganz so rosig aussieht, wie die letzten Jahre. Vielleicht strengt sich manch eine/r die letzten Wochen des Schuljahres doch noch mal richtig an. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als Letztes.

Ich hoffe, wir und alle unsere Lieben überstehen die Krise und vielleicht übernehmen wir manches, was die Betreuung von zuhause aus angeht, ja in die Zukunft. Dann hätte das Ganze ja wenigstens etwas Gutes.

Text und Bilder: Bolz