Workshop der 7.1.2 zu Kolonialismus und Rassismus

 

Am Mittwoch, den 25. Mai 2016, haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7.1.2 einen ganzen Schultag lang mit einem anspruchsvollen Geschichtsthema, dem Kolonialismus beschäftigt.

Zur Unterstützung von Frau Burkhardt und Frau Jones waren zwei TeamerInnen des Vereins „Informationsbüro Nicaragua“ angereist, um gemeinsam einen Workshop durchzuführen.

Zunächst einmal ging es in einem spielerischen Quiz darum, herauszufinden, was die SchülerInnen schon zum Thema Eroberung Lateinamerikas wussten. Da staunten sie teilweise nicht schlecht: Wer weiß schon, dass allein in Mexiko über 60 verschiedene Sprachen gesprochen werden und es noch zu Kolumbus‘ Zeiten mehrere hundert verschiedene Volksgruppen in Amerika gab.

Um sich dieser heftigen Epoche der Geschichte zu nähern, sollten die Schülerinnen zunächst auf vorbereiteten Plakaten notieren, was ihnen zu den Stichworten Zucker, EDEKA, Kolonialismus, Ernst von Schimmelmann und Haiti einfällt. Danach ging es daran in arbeitsteiliger Gruppenarbeit diese Themen mit Hilfe des Internets und ausgedruckten Materialien zu erforschen und schließlich in Form von Plakaten zu präsentieren. Dabei wurden schockierende Wahrheiten über Sklavenhandel, Aufstände, Naturkatastrophen und eine menschenverachtende Politik der Europäer offengelegt.

Erstaunt zeigten sich die Schülerinnen darüber, dass man dem größten Sklavenhändler Dänemarks, Ernst von Schimmelmann, noch im Jahr 2006 ein Denkmal in Hamburg aufstellen ließ. Er und seine Familie hatten sich am Elend von 1000 Sklaven enorm bereichert. Es dauerte drei Jahre voller Proteste, bis es endlich wieder entfert wurde.

 

 

Um den großen Hunger nach Zucker in Europa zu stillen wurden alleine 13 Millionen dunkelhäutige Menschen aus Afrika nach Haiti verkauft. Dort mussten sie unter unmenschlichen Dingen schuften, nur um ihr Leben zu behalten.
Auch die Aufteilung des afrikanischen Kontinents auf der Kongo-Konferenz zu Beginn des letzten Jahrhunderts war schwer zu begreifen.
Den Abschluss dieses intensiven Schultages brachte eine lebhafte Diskussion über die Erfahrungen der Schülerinnen und der Teamerin „Weyni“ mit dem alltäglichen Rassismus.
Nun gilt es, wieder die Brücke zum GL-Unterricht zu schlagen, in dem sich die Klasse schon mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus beschäftigt hat. Im Workshop haben die Schülerinnen den Blick auf die Folgen der europäischen Bevormundung anderer Völker gerichtet und immer noch Auswirkungen auf unser heutiges Leben ausgemacht.
So hat der kluge Satz des Philosophen George Santayana neue Hörer gefunden: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen.“